Grabkegel aus gebranntem Ton wurden in horizontalen Reihen in die Lehmziegelfassade der Felsengräber eingefügt. Bündig zur vorgemauerten, weißgetünchten Fassade entstand dabei aus ihren Grundflächen eine Art Fries, daher werden sie auch Friesziegel genannt. Die meisten bisher bekannten Grabkegel sind an der Basis rund, viel seltener sind die recht- oder viereckigen Exemplare. Während der Herstellung kamen manchmal Hand- oder Fingerabdrücke an die – später eingemauerte, also unsichtbare – konisch zulaufende Mantelseite: Das Objekt des Ruhr Museums trägt an der unteren Mantelseite den linken Daumenabdruck des Handwerkers, der den ledertrockenen Kegel in seiner Linken festhielt, indem er mit der rechten Hand vorne den Grabkegelstempel aufdruckte. Der Stempelabdruck enthält in der Regel Name und Amtstitel des Grabinhabers und nennt auch Familienmitglieder. Relativ selten sind weitere Darstellungen, wie hier die Speisetischszene, deren Abbildung die kontinuierliche Versorgung im Jenseits sichern sollte: Der Grabherr und seine Frau sitzen auf einem Lehnstuhl vor dem reich bestückten Opfertisch. Die über der Szene von links nach rechts zu lesende Inschrift lässt sich so rekonstruieren: »Stellvertreter des Königssohns, Aanu, der Gerechtfertigte. Hausherrin Sennu, die Gerechtfertigte«.