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Kohlekeramikplakette, 1958

50,00 € / Objekt-Nr. 9032

© Ruhr Museum / Christoph Sebastian
In der Montanindustrie waren Plaketten aus Kohlekeramik, die als Geschenke zu besonderen Anlässen überreicht wurden, sehr beliebt und weit verbreitet. Auch Richard Bloche erhielt für seine 40-jährige Tätigkeit auf der Zeche Emscher-Lippe in Datteln eine solche Plakette.

Zu seinem 40-jährigen Arbeitsjubiläum auf der Zeche Emscher-Lippe im Jahr 1958 erhielt Richard Bloche ein besonderes Geschenk: eine Plakette aus Kohlekeramik mit der Ansicht der Betriebsanlagen am Dortmund-Ems-Kanal. Am unteren Rand der Keramik befindet sich die Inschrift "Emscher-Lippe Bergbau AG Datteln". Die Plakette ist auf einer geschwärzten Metallplatte angebracht, die die Inschrift "Für treue Mitarbeit 1918 Richard Bloche 1958" trägt. Ein weiteres Element ist eine verkleinerte, aber funktionsfähige Grubenlampe, die an einem Haken hängt.

Die Schächte der Zeche Emscher-Lippe, die auf der Plakette zu sehen ist, wurden ab 1902 abgeteuft. Die erste Kohle wurde dort 1906 gefördert. In der Zeit des 40-jährigen Firmenjubiläums von Richard Bloche wurden dort 1,3 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Die Stilllegung der Zeche erfolgte 1972.

Das Verfahren, bei hohen Temperaturen Kohlenstaub zu so genannter Kunstkohle zu pressen, wurde bereits im Zweiten Weltkrieg entwickelt und in der 1947 gegründeten Kohlekeramischen Anstalt in Bochum weiterentwickelt. Der hauptsächliche Verwendungszweck der Kunstkohle war kunstgewerblicher Natur, da sich andere Anwendungen nicht eröffneten. Plaketten und Medaillen aus Kohlekeramik wurden zu den unterschiedlichsten Anlässen als Geschenke überreicht, besonders häufig von Betrieben der Montanindustrie.