Das Essener Rathaus wurde zwischen 1878 und 1887 im neugotischen Stil gebaut. Es war inzwischen das dritte Rathausgebäude in einer Stadt, die im Zuge der Industrialisierung wuchs, schier aus allen Nähten platzte. Die kommunale Verwaltung benötigte mehr Platz, die Stadtspitze wollte entsprechend repräsentativ in- und ausländische Gäste empfangen. Der schließlich eine Millionen Mark teure Neubau sollte sich später dann allerdings als zu klein erweisen. Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs entschied sich der Stadtrat für den Entwurf der Essener Architektensozietät Peter Zindel und Julius Flügge. Sie hatten für ihren Entwurf das Motiv »Industrie« gewählt. Oberhalb dieser Motive wurde der Platz an der Nordseite für vollplastische Kopfporträts genutzt. Die zehn am Bau beteiligten Kommissionsmitglieder ließen sich vom Bildhauer Heinrich Kröger verewigen.
Arnold Steingroever (1825 – 1887) war über Jahre Stadtverordneter in Essen und zugleich Direktor der Krupp-Zechen Graf Beust und Friedrich Ernestine. Er verschaffte seinem Schwager Carl Friedrich Koepe eine Anstellung als technischer Direktor auf der Zeche Hannover in Bochum, die ebenfalls zum Krupp-Konzern gehörte.