Durch Nutzbarmachung der Zuckerrübe als Ersatz für teuer importierten Rohrzucker erreichte der Süßwarenkonsum bis Ende des 19. Jahrhunderts alle Bevölkerungsschichten. Kleine Leckereien wurden zur Massenware.
Im Jahr 1888 stellte der Süßwarenhersteller Stollwerck aus Köln den ersten Verkaufsautomaten in Deutschland auf – mit Erfolg. Schon bald fanden sich viele Nachahmer in anderen Teilen des Landes.
In Dresden war es die Deutsche Verkaufsapparate Aktiengesellschaft, die Mitte der 1930er Jahre unter anderem das Modell „Eichhörnchen“ produzierte. Bei diesem konnte man für 10 Reichspfennig eine Schokoladen-Dessertstange oder eine Süßigkeit mit oder ohne Überraschung kaufen. Nach Einwurf der Münze entriegelte sich die Drehstange, mit deren Hilfe man zwischen den Produkten wählen konnte. Zur Wartung ließ sich der Automat linksseitig öffnen, während das massive Eisengehäuse durch die Halterungen an der Rückseite an Wänden und Pfeilern montiert wurde. In einem mittig angebrachten Spiegel konnte sich der Käufer selbst betrachten. Verkaufsautomaten unterlagen ab Mitte der 1930er Jahre nicht den gesetzlichen Ladenschlusszeiten und wurden vorwiegend an Bahnhöfen und anderen öffentlichen Plätzen aufgestellt.