Die Geschichte der Rockmusik im Ruhrgebiet begann 1956, als der Film „Rock around the clock“ in die Kinos kam, und hatte sich durchgesetzt, als Bill Haley selbst mit seinen Comets 1958 in der neu eröffneten Grugahalle in Essen spielte.
Die Grugahalle war auch der Ort der legendären Konzerte der Rolling Stones 1965, der Beatles 1966 und der ebenso legendären Essener Songtage 1968. Mit diesem ersten Rock- und Popfestival in Deutschland begann die Geschichte der großen Festivals im Ruhrgebiet, die bis heute anhält und mit dem Rockpalast in den 1980er Jahren ihren Höhepunkt fand – ebenfalls in der Grugahalle.
Mit den Songtagen begann gleichzeitig die Geschichte der Politfestivals und Protestsongs, mit denen sich auch im Ruhrgebiet die Jugend gegen das Establishment auflehnte. Ein Protest, der sich in der Punk-Bewegung fortsetzte, die in der Strukturkrise der 1970er und 1980er Jahre ihren Nährboden fand. Auch die studierenden Jugendlichen an den neu gegründeten Ruhrgebietsuniversitäten fanden ihren Musikstil. In den Wohngemeinschaften und Kommunen entstand der sogenannte Krautrock, die deutsche Form der psychedelischen Musik. In den 1980er Jahren entwickelte sich New Wave und die kommerzielle Variante, die Neue Deutsche Welle, mit Stars wie Nena und Herbert Grönemeyer.
Heute ist das Ruhrgebiet noch immer ein Zentrum des Punks, vor allem aber der Heavy Metal-Musik, was in der ehemaligen schwerindustriellen Region nicht verwundert. Aber nicht nur das: Durch die Zuwanderung ins Ruhrgebiet hat sich eine internationale Musikszene entwickelt, in der besonders Rapper mit Migrationshintergrund erfolgreich sind. Global reisen aber auch Star-DJs aus dem Pott nach Sydney oder Istanbul und legen Electronic Dance Music auf. Und so füllen heute Metal-Bands und DJs aus dem Ruhrgebiet Fußballstadien und Multifunktionsarenen und machen die Metropole Ruhr weiterhin zu einem Zentrum der Rock- und Popmusik.
Die Ausstellung zeigte Fotos und Filmausschnitte, Plakate und Eintrittskarten, Schallplatten und Fanartikel, Instrumente und Bühnenoutfits aus 60 Jahren Rock- und Popgeschichte des Ruhrgebiets. Sie präsentierte aber auch die unterschiedlichsten historischen Abspielgeräte von Musik – vom Plattenspieler und Radio über das Tonband, den Kassettenrekorder bis hin zum CD-Player und den modernen Formen der Unterhaltungselektronik. Ebenso erwartete den Besucher eine Auswahl an Musikequipment, wie Gitarre, Bass, Schlagzeug, Mikrofon und Synthesizer, genauso wie Modeutensilien und Accessoires der Rock- und Popmusik und Fotos von den Schauplätzen der Rockmusik, den legendären Szenetreffs und Konzerthallen im Ruhrgebiet.
Im Zentrum der Ausstellung stand der Soundraum mit dem Hit-Mix der Stars aus dem Ruhrgebiet, von Nena bis Grönemeyer, von Extrabreit bis Geier Sturzflug, von Tic Tac Toe bis Frida Gold. Aber es darf auch getanzt werden – zu den Rhythmen von Rock ‘n‘ Roll, Beat, Pop, Metal und Hip Hop. Und die Ausstellung zeigte das gesamte Gruppenbild des Ruhrgebiets: Viele Platten, Demobänder und CDs, die im Revier entstanden sind. Dabei wuchs die Ausstellung ständig weiter. Alle Bands und Interpreten, die noch nicht vertreten waren, wurden aufgefordert, ihren Tonträger mitzubringen. Dieser war dann als Leihgabe in der Ausstellung zu sehen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Filmen, Exkursionen und Konzerten begleitete die Ausstellung.
Alle Informationen zur Ausstellung auf einen Blick gibt es auch hier im Flyer zum Download
Den Katalog zur Ausstellung finden Sie in unseren Publikationen: