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Bidenhänder, Deutschland, 16. Jahrhundert

200,00 € / Objekt-Nr. 6916

Bidenhänder, Deutschland, 16. Jahrhundert
Copyright: Ruhr Museum, Foto: Rainer Rothenberg
Ein Bidenhänder wurde von Landsknechten im Fußkampf verwendet, um eine Bresche in den gegnerischen Wall zu schlagen. Aufgrund seines Gewichts und seiner Länge musste er beidhändig geführt werden.

Aufgrund seines Gewichts und seiner Länge – die meisten überragten in ihrer Gesamtheit eine Manneshöhe – musste der Bidenhänder mit zwei Händen geführt werden, woher sich auch die Bezeichnung ableitet. Die auch »Schlachtschwert« genannte Waffe wurde ab der zweiten Hälfte des 15., vor allem aber im 16. Jahrhundert von Landsknechten der Elitetruppen im Fußkampf verwendet. Zweck dieser Waffe war es, eine Bresche in den gegnerischen Wall, der sich aus mit Spießen, Hellebarden und anderen Langwaffen ausgerüsteten Soldaten zusammensetzte, zu schlagen. Umgangssprachlich wird daher auch der Begriff »Gassenhauer« dafür benutzt. Nicht nur aufgrund der Gefährlichkeit dieser Aufgabe, sondern auch weil der Gebrauch dieser Waffe große Geschicklichkeit und Übung erforderte, erhielt sein Träger einen bedeutend höheren Sold als die anderen Soldaten. Er musste sich mit dem Zeugnis eines »Meisters vom langen Schwert« über seine Fähigkeit, die Waffe anzuwenden, ausweisen. Diese Spezialisten wurden mit ihren Waffen aber auch für den Schutz der Fahnen und des Obersten zum Teil bis ins frühe 17. Jahrhundert eingesetzt.