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Ruhr Museum | Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973

Sonderausstellung

Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973

Ruhr Museum, Galerie 21-Meter-Ebene
10. Februar bis 24. August 2025
Öffungszeiten

Montag–Sonntag
10–18 Uhr

Anfahrt

Preise

EINTRITT

5 €, ermäßigt 4 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Schüler:innen und Studierende unter 25 Jahren Eintritt frei

Informationen

Besucherdienst

Die Fotografin Ruth Hallensleben (1898 -1977, geb. und gestorben in Köln) war vor allem in den Bereichen Landschaft, Architektur, Industrie, Porträt, Reise und Werbung aktiv. Die zunächst in Köln, später in Wiehl und Wuppertal lebende Hallensleben war bekannt für ihre idealisierten Darstellungen und ihre präzisen Inszenierungen. Bislang ist Ruth Hallensleben vorrangig als Industriefotografin ausgestellt worden; nun werden zum ersten Mal Bilder aus allen ihren Arbeitsfeldern gezeigt.

Ruth Hallensleben kam erst spät zur Fotografie. Nach fast 15-jähriger Tätigkeit in Sozial- und Verwaltungsberufen begann sie 1930 eine Lehre im Foto-Atelier der renommierten Kölner Porträtfotografin Elsbeth Gropp. Bereits ein Jahr später hatte Hallensleben ihre erste Veröffentlichung in der Zeitschrift der Vereinigten Stahlwerke „Das Werk“. Von 1934 bis 1973 übernahm sie als selbständige Fotografin zahlreiche Aufträge im gesamten damaligen Deutschen Reich sowie in der späteren Bundesrepublik und war somit in zwei unterschiedlichen politischen Systemen tätig.

 

Der Hintergrund

Als Pionierin der Industriefotografie und bedeutende Auftragsfotografin war Ruth Hallensleben (1898–1977) bekannt für ihre präzisen Inszenierungen und idealisierenden Darstellungen. Ihre Arbeit als selbstständige Fotografin begann in den 1930er-Jahren. Es folgte eine Karriere im nationalsozialistischen Deutschland und auch in den 1950er- und 1960er-Jahren florierte ihr Auftragsgeschäft. Hallensleben war dabei nicht nur erfolgreiche Industriefotografin, sondern arbeitete auch in den Bereichen Landschaft, Reise, Porträt und Werbung.

Das Ruhr Museum, welches den Großteil des fotografischen Nachlasses Hallenslebens mit rund 38.000 Negativen und 1.500 Abzügen besitzt, zeigt nun erstmals mehr als 120 Bilder der bedeutenden Fotografin aus allen Genres ihres vielseitigen Schaffens und aus allen Phasen ihres Lebenswerks. »In den Bildern spiegeln sich über 40 Jahre deutsche Wirtschaftsgeschichte in zwei politischen Systemen wider«, erklärt Museumsdirektor Prof. Heinrich Theodor Grütter. »Ihre Fotografien waren reine Auftragsarbeiten, bei denen sie Unternehmen und deren Umfeld präzise inszeniert als idealisierte, funktionierende Welten in Szene setzte. Ihr oberstes Ziel war stets, die Wünsche ihrer Auftraggeber zu erfüllen – unabhängig von den politischen Umständen«, so Grütter weiter. Durch die klare Darstellung sind Hallenslebens Bilder heute Klassiker der Industriefotografie. Die Rezeption ihrer Fotografien in Firmenarchiven, Sammlungen, Museen und im Kunsthandel unterstreicht die große Bedeutung ihres Werks.

 

Die Ausstellung

Die Galerieausstellung zeigt mehr als 120 Fotografien als Originalabzüge und neu angefertigte Reprints sowie in Monitorprojektionen und in Firmenschriften, welche diie gesamte Bandbreite des Schaffens Hallenslebens umfassen und damit den Nachlass erstmals in seiner ganzen Vielschichtigkeit abbilden. In den insgesamt 14 Kapiteln sind Aufnahmen aus den Bereichen Industrie, Landschaft, Porträt, Reise sowie Werbung zu sehen.

Das alles verbindende Element des Werks Hallenslebens sind die Auftragsfotografien. Sie prägten alle Phasen ihres Berufslebens, sicherten ihr Einkommen und ermöglichten den Aufbau ihres Unternehmens »Lichtbildwerkstatt Ruth Hallensleben« mit angestellten Assistentinnen und weiblichen Auszubildenden. Ihre Karriere baute Ruth Hallensleben ab den 1930er-Jahren im nationalsozialistischen Deutschland auf. Bis kurz vor Kriegsende fotografierte sie für Unternehmen und nationalsozialistische Organisationen. In allen Auftragsarbeiten werden die Wünsche der Auftraggeber erfüllt – entsprechend den ideologischen Rahmenbedingungen im NS-Staat.

Die Arbeiten für ihre wichtigsten Auftraggeber aus dem Ruhrgebiet und darüber hinaus für die Hallensleben vor, im und nach dem Krieg fotografierte, bilden den Schwerpunkt der Ausstellung. So zeigt ein Kapitel mehrere ihrer in der Zeitschrift Das Werk. Monatsschrift der »Vereinigte Stahlwerke Aktiengesellschaft« veröffentlichten Fotografien, deren Schriftleiter Wilhelm Debus wohl die wichtigste Person für Hallenslebens Karriere war. Er sorgte schon während ihrer Ausbildung für den Abdruck einiger ihrer Aufnahmen und beauftragte sie ab 1935 regelmäßig. Diese enge Zusammenarbeit wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt, nachdem Debus 1951 erneut zum verantwortlichen Redakteur der nun von der Gelsenkirchener Bergwerks-AG herausgegebenen Zeitschrift Das Werk bestimmt worden war.

Weitere Auftraggeber und auch Wegbegleiter sind die Bergische Achsenfabrik / Fritz Kotz, der Hoppenstedt Verlag oder die Siegener AG. Als Auftragsfotografin führte Ruth Hallensleben Beauftragungen in den verschiedensten Wirtschaftszweigen, in Politik, für Verlage, Zeitschriften und Zeitungen aus. Exemplarisch werden in der Ausstellung Fotografien aus diesen Bereichen gezeigt: Arbeiten in der Kofferfabrik Gebr. Lehmann in Neukirch, die Herstellung von Rolleiflex-Kameras bei der Firma Franke & Heidecke in Braunschweig sowie Aufnahmen von Mitgliedern der Nationalsozialistischen Frauenschaft.

In ihren Aufträgen für die Rüstungsindustrie dokumentiert Hallensleben die Fertigung von Bomben in der Maschinenfabrik Meer in Mönchengladbach (1941) und die Herstellung von Panzerfahrzeugen im Werk Thyssen der Deutsche Röhrenwerke AG in Mülheim an der Ruhr (1943).

Weitere Kapitel zeigen Beispiele für Fotoreportagen u.a. über den Wiederaufbau des Kölner Doms, Aufträge für das Theater, Produktbilder für Anzeigen, Produktkataloge und Firmenbroschüren sowie Reisefotografien. Die von Hallensleben selbst ausgewählten Fotografien für Gruppen- und Einzelausstellungen sind ebenfalls Teil der Ausstellung.

 

Die Fotografin

Ruth Hallensleben, geboren am 1. Juni 1898 in Köln, ist die bekannteste Industriefotografin Deutschlands und war für ihre präzisen und idealisierenden Inszenierungen bekannt. Ruth Anna Maria Ottilia Martha Hallensleben begann erst 1930 mit ihrer Ausbildung zur Fotografin. Im nationalsozialistischen Deutschland machte sie schnell Karriere. Auch in den 1950er- und 1960er-Jahren blühte ihr Geschäft. 

Stefanie Grebe, Leiterin der Fotografischen Sammlung des Ruhr Museums, erläutert: »Für eine Frau in dieser Zeit stellte Ruth Hallensleben in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung dar: Als Industriefotografin für zahlreiche Unternehmen und zudem in der rein männlich dominierten Schwerindustrie erfolgreich zu sein, war außergewöhnlich.«

Die beeindruckende Vielzahl an Aufträgen für zahlreiche Unternehmen, Verbände, Organisationen und Institutionen aus unterschiedlichsten Branchen verdeutlicht Ruth Hallenslebens Selbstverständnis: Sie betrachtete sich als stilprägende Auftragsfotografin, die keine eigenen Themen verfolgte und sich selbst nicht als Künstlerin sah, sondern als Handwerkerin. Hallensleben deckte mit ihrer Auftragsfotografie ein breites Spektrum für die Industrie und andere produzierende Gewerbe ab. Ihre Motive waren darauf ausgelegt, Unternehmen als vorbildlich und ihre Produkte als hochwertig darzustellen. Dabei ähnelten sich die Bildsprache und Inszenierungsstrategien in vielen ihrer Aufträge – ganz nach dem fotografischen Motto Hallenslebens »Der Eindruck ist echter, wenn man stellt«: Nahaufnahmen von konzentriert arbeitenden Menschen oft mit handwerklich anmutenden Produkten, romantisierende Gesamtansichten von Werkshallen durchdrungen von Lichtstrahlen, Szenen von Qualitätskontrollen oder Meister-Lehrlings-Begegnungen. Weitere häufige Motive waren Großaufnahmen von Händen, ordentlich arrangierte Gruppen – auch unter Hakenkreuzen oder Hitler-Büsten, Kinder in der betrieblichen Sozialfürsorge oder Führungskräfte, die sich über Dokumente beugen.

Ruth Hallenslebens äußerst prägnante Art zu fotografieren, um die Wünsche der Auftraggeber professionell umzusetzen, machte sie zu einer angesehenen und vielbeschäftigten Fotografin. 

Ihre Stilmittel waren überwiegend dokumentarisch und ihre Inszenierung war zugleich idealisierend. Ihre Bilder vermitteln eine heile Welt und jede Menge Tugenden wie Ordnung, Sauberkeit, Präzision und Effektivität, die von der nationalsozialistischen Ideologie vereinnahmt wurden. Somit vermittelte die Fotografin auch die Werte der nationalsozialistischen Gesellschaft. Wie sie zum Nationalsozialismus stand, lässt sich nicht eindeutig beantworten, da entsprechende Stellungnahmen oder Aufzeichnungen von Hallensleben hierzu fehlen. Ihre Stilmittel wurden zu ihrem Erfolgsmodell. Sie blieb ihnen auch nach dem Krieg treu, bis sich ab den 1960er-Jahren die industrielle Arbeitswelt durch zunehmende Automatisierung grundlegend veränderte. Mit dem schwindenden handwerklichen Charakter der Arbeit war eine Anpassung der fotografischen Herangehensweise erforderlich. Obwohl Hallensleben betonte, sich stets den neuen Anforderungen angepasst zu haben, zeigen ihre späteren Arbeiten, dass sie mit diesen Veränderungen nur bedingt Schritt halten konnte. Neue Inszenierungsstrategien, die den modernen Industriebetrieb überzeugend darstellen konnten, blieben aus. Ihre Fotografien aus dieser Zeit vermitteln oft Leere, Kälte und Monotonie – möglicherweise auch als Hinweis auf die damaligen Arbeitsverhältnisse. Dennoch war Hallensleben weiterhin gefragt, da ihre Arbeiten trotz dieser Entwicklungen den Anforderungen ihrer Auftraggeber gerecht wurden. Doch gesundheitliche Probleme und die Transformationsprozesse der Wirtschaft führten zu einem Rückgang der Aufträge in den 1960er-Jahren. Nach ihrem letzten Industrieauftrag 1972 zog sie sich schließlich schrittweise aus der Fotografie zurück. 1973 meldete sie ihren Betrieb ab und wurde zum Ehrenmitglied der Gesellschaft deutscher Lichtbildner (GDL) ernannt. Ruth Hallensleben starb am 28. April1977 in Köln.

 

Bick in die Ausstellung "Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben""
Produktion der Rolleiflex-Kamera in der Firma Franke & Heidecke, Braunschweig 1950
Kofferfabrik Neukirch Gebr. Lehmann, Neukirch, Mai 1940
Produktaufnahme von aufblasbaren Gummitieren und -puppen, Radium Gummiwerke, Köln, August 1954
Radium Gummiwerke GmbH, Köln, August 1954
Bauernhof, Ostpreußen 1937
Blick in die Ausstellung "Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben"
Produktaufnahme für die Tapetenfabrik Pickhardt & Siebert, Gummersbach, März 1957
Werksgelände des Bochumer Vereins mit Rohrleitungen aus der Produktion der Siegener AG, Bochum, August 1950
Herstellung von Kacheln bei der Wessel Keramische Werke AG, Bonn, September 1955
Milchbar der Zeche Graf Moltke, Gladbeck, November 1954
Masurische Seenplatte, Ostpreußen 1937
Wiederaufbau des Kölner Doms: Blick auf den Dom, rechts Reste des beschädigten Rathausturms, Köln, September 1947
Rolleiflexbau, Werkstatt für Feinmechanik und Optik, Franke & Heidecke, Braunschweig, Juni 1950
Blick in die Ausstellung »Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben«
Werk Thyssen der Deutsche Röhrenwerke AG, Mülheim an der Ruhr 1935
»Die Schneemassen reichen bis an das obere Fenster, drinnen blüht leuchtend blaue Iris«, Ort unbekannt, Februar 1952
Schäferhund, Ort unbekannt, August 1961
Betriebssport bei der Zeche Minister Stein, Dortmund 1937
Werk Thyssen der Deutsche Röhrenwerke AG, Mülheim an der Ruhr 1935
Rhein-Herne-Kanal und Kokerei Nordstern, Gelsenkirchen, September 1952
Produktaufnahme, Siegener AG, Siegen, Juni 1955
Kaminaufsätze, Ort unbekannt, Oktober 1949
Der Schauspieler Harald Leipnitz, Wuppertal, Juli 1947
Schwarzwälder Hausbrennerei Schladerer, Staufen im Breisgau 1944

Der Ankauf

Der Nachlass von Ruth Hallensleben mit ca. 40.000 Negativen und Abzügen ist einer der bedeutendsten Bestände im Fotoarchiv des Ruhr Museums. Der Erwerb wurde von Prof. Ute Eskildsen, der damaligen Leiterin der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang, initiiert, die gezielt Nachlässe zur Industriegeschichte und zum Ruhrgebiet sichern wollte. Ruth Hallensleben war durch ihre Arbeiten in der Industriefotografie bekannt und ein großer Teil ihrer Kunden stammte aus dem Ruhrgebiet.

Nach Verhandlungen mit Hallenslebens Nichte und Assistentin Lotte Laska wurde der Nachlass 1986 durch die Kulturstiftung Ruhr für 145.000 D-Mark gekauft und ging 1989 ins Fotoarchiv des Ruhrlandmuseums über. Die Vereinbarung über den Verkauf stellte sicher, dass das erworbene Archiv die umfassendste Dokumentation ihres Werkes bleibt.

Mit dem Nachlass bewahrt das Ruhr Museum ein bedeutendes Stück deutscher Fotografiegeschichte und zeigt die außergewöhnliche Leistung einer Fotografin, die durch ihr handwerkliches Können und ihre spezifische Bildsprache im Feld der Unternehmens- und Industriefotografie beeindruckt.

 

 

Die dreiteilige Ausstellungsreihe

»Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973« ist die zweite Ausstellung einer dreiteiligen Reihe zu Fotografinnen, die im Ruhrgebiet tätig waren und sind. Mit ihren Arbeiten bestimmen sie die Geschichte der Fotografie in der Region maßgeblich mit. Den Anfang machte 2023 die Ausstellung »Unterwegs mit Marga Kingler. Pressefotografin im Ruhrgebiet«, welche ein beeindruckendes Panorama des städtischen Lebens aus den Jahren 1951–1991 zeigte. Im September 2025 schließt eine Ausstellung mit Arbeiten der Dokumentarfotografin Brigitte Kraemer die Reihe ab. »Wir blicken damit auf ein Jahrhundert der Fotografinnen im Ruhrgebiet«, so Prof. Heinrich Theodor Grütter. »Mit dieser Ausstellungsreihe erweitern wir thematisch wie formal das Spektrum der Fotografie aus dem Ruhrgebiet und zeigen die immense Breite und Vielfalt der Fotografischen Sammlung des Ruhr Museums«, erklärt Grütter weiter. Die Reihe unterstreicht die Bedeutung der Fotografie im Ruhrgebiet und vor allem in Essen, wo sich mit dem Museum Folkwang, dem Historischen Archiv Krupp, der Folkwang Universität der Künste und dem Ruhr Museum mehrere renommierte Einrichtungen zum Zentrum für Fotografie Essen zusammengeschlossen haben.

Voraus gingen der Reihe bereits seit 2010 Ausstellungen im Ruhr Museum zu Klassikern der Ruhrgebietsfotografie wie »Heinrich Hauser – Schwarzes Revier« (2010), »Chargesheimer. Die Entdeckung des Ruhrgebiets« (2014/15), »Erich Grisar. Ruhrgebietsfotografien 1928–1933« (2016), »Josef Stoffels. Steinkohlenzechen – Fotografien aus dem Ruhrgebiet« (2018) und schließlich »Albert Renger-Patzsch. Die Ruhrgebietsfotografien« (2018/19).

 

Das Begleitprogramm

Während der Laufzeit der Ausstellung findet ein Begleitprogramm statt. Neben verschiedenen Führungen gibt es für Familien mit Kindern eine Ausstellungsrallye. Am 23.5.2025 findet eine Fachtagung zum Thema »Ruth Hallensleben. Auftragsfotografie im Kontext von Sammlungen, Politik und Frauenforschung« statt. Das Symposium dient dem wissenschaftlichen Austausch und richtet sich an alle professionell mit Fotografie Arbeitenden in den Feldern Geschichte der Fotografie, insbesondere der Auftragsfotografie, Fotografie im Nationalsozialismus und Frauenforschung. Ebenso sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Institutionen wie Firmenarchiven, Museen und öffentlichen und privaten Sammlungen angesprochen, die Fotografien von Ruth Hallensleben besitzen. Weitere Informationen finden Sie unter Fachtagung Hallensleben.

Die Veranstaltungen zur Ausstellung finden Sie im:

Kalender

 

Angebote für Schulen

Bei einem Ausstellungsrundgang für Lehrende durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl des Ausstellungsteams als auch aus der Abteilung Bildung und Vermittlung werden Konzeption, Themen sowie Führungsangebote für Schulklassen erläutert. In den Führungen für Schulklassen erfahren die Schülerinnen und Schüler Hintergründe zu einzelnen Fotografien sowie Biografisches zu der Fotografin Ruth Hallensleben. In Kleingruppen wenden sie sich anschließend mit vorgegebenen Fragen einer ausgewählten Fotografie zu

Der Katalog

Der 240 Seiten starke Katalog mit über 270 Abbildungen, welche das vielfältige Schaffen Hallenslebens abbilden, ist eine wichtige Ergänzung zur Ausstellung. Die ausführlichen Textbeiträge der Ausstellungskuratorinnen und -kuratoren erläutern und analysieren die historischen und fotohistorischen Kontexte sowie die Besonderheiten der Industrie- und Auftragsfotografie. Ein zentrales Thema ist die Einordnung der Fotografien in den nationalsozialistischen Kontext.

So stellt Stefanie Grebe das fotografische Gesamtwerk Hallenslebens vor und erläutert die Notwendigkeit einer Gesamtschau des Werkes. Grebe setzt sich mit dem Begriff der Auftragsfotografie auseinander und stellt diesen in Verbindung mit der individuellen, gesellschaftlichen und politischen Verantwortung von Fotografinnen und Fotografen. Dabei analysiert sie auch die Rolle von Ruth Hallensleben als Auftragsfotografin im NS-Regime und in der Bundesrepublik, ihre Verantwortung im Kontext ideologischer Bildproduktion und die Wechselwirkung zwischen beruflicher Praxis, Interessen der Auftraggebenden und gesellschaftlichem System.

Dr. Thomas Dupke stellt die Biografie Hallenslebens vor. Da nur wenige persönliche Dokumente und Zeugnisse zu ihrer politischen Überzeugung überliefert sind, setzt Dupke die wenigen bekannten Fakten über ihr Leben in Zusammenhang mit den historischen, politischen und wirtschaftlichen Umständen ihrer Zeit und bezieht auch die allgemeine Berufsgeschichte von Fotografinnen und Fotografen mit ein.

Die Bedeutung des Nachlasses der berühmten Industriefotografin für das Fotoarchiv des Ruhr Museums stellt Thomas Morlang in seinem Beitrag dar. Dabei geht er auch auf die wissenschaftliche Erforschung des Lebenswerks Hallenslebens ein.

Schließlich betrachtet Giulia Cramm die Arbeit Ruth Hallenslebens aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive und vor dem Hintergrund der noch jungen Forschungsansätze der Frauenforschung in der Fotografiegeschichte.

Der Katalog »Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973« erscheint im Klartext Verlag und kostet 29,95 €.

ISBN 978-3-8375-2698-1

 

Flyer zur Ausstellung

Weitere Informationen zur Ausstellung und dem umfangreichen Begleitprogramm finden Sie hier als PDFs zum Download:

Flyer (PDF)

Kalender

Die Ausstellung wird von einem Veranstaltungsprogramm begleitet. Führungen und weitere Angebote finden Sie in unserem Kalender: