Der Essener Bildhauer Joseph Enseling setzte sich 1927 gegen Konkurrenten durch und erhielt den Auftrag zur Realisierung einer Büste von Reichspräsident Paul von Hindenburg. Enseling leitete zu diesem Zeitpunkt die Bildhauerklasse in der Essener Kunstgewerbeschule und führte den Titel „Professor“. Die Essener Zeitung, der Neue Anzeiger, wertete den Zuschlag für das Staatsporträt als eine große Ehre: Enseling habe sich durch sein Konzept, die Büste im Zuge mehrerer Treffen mit dem Reichspräsidenten zu erstellen, durchgesetzt. Die öffentliche Aufmerksamkeit am Hindenburg-Auftrag gab der Karriere des Bildhauers Enseling einen Schub.
Der Reichspräsident stand Enseling mehrere Male in einem provisorisch dafür hergerichteten Atelier Modell. Das Ergebnis ist eine Bronzebüste, die den Staatsmann in Überlebensgröße darstellt. Sie wurde direkt nach Fertigstellung im westfälischen Provinziallandtag zu Ehren Hindenburgs auf einem Sockel ausgestellt. Die Essener Sparkasse ließ 1934 einen Abguss anfertigen, der zusammen mit einer Büste Adolf Hitlers in ihren Räumen aufgestellt wurde. Während die Hitler-Büste nach Kriegsende zerschlagen wurde, konnte ein Mitarbeiter die Hindenburg-Büste erwerben. Aus seinem Nachlass gelangte sie ins Ruhr Museum.