Die elektrische Telegrafie war Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt worden und diente der schnellen Nachrichtenübermittlung über große Entfernungen hinweg. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde sie in abgewandelter Form auch zur Kommunikation innerhalb von Gebäuden genutzt. In Hotels, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen, aber auch in bürgerlichen Haushalten fand die sogenannte Haustelegrafie weite Verbreitung. Anders als bei Telegrafie und Telefonie verlief bei der Haustelegrafie die Kommunikation nur in eine Richtung. Der Empfänger konnte also nicht zugleich Sender sein und umgekehrt. Ein Fallklappentableau stellte das Empfangsgerät einer Haustelegrafenanlage dar. Die Tableaus hingen in der Regel in der Küche oder in einem anderen, vom Personal frequentierten Raum. Klappte ein Schild herunter, so bedeutete dies, dass das Personal von der Herrschaft oder den Gästen in das angezeigte Zimmer gerufen wurde. Das vorliegende Tableau kam wahrscheinlich in einem Hotel zum Einsatz. Die Nummerierung der Schilder anstelle einer genaueren Bezeichnung der einzelnen Räume legt diese Vermutung nahe.