In der voranschreitenden Industrialisierung wuchs nicht nur die Anzahl der Arbeiter, sondern auch die Anzahl derjenigen Arbeiterfamilien, die unter dem Existenzminimum leben mussten. Die sozialen Unterschiede innerhalb der Arbeiterschaft drückten sich durch verschiedene Gegebenheiten aus und waren erkennbar an der Einrichtung und Ausstattung der jeweiligen Wohnungen. Dazu gehörten auch die Unterschiede beim Spielzeug der Arbeiterkinder. Während Kinder wohlhabenderer Eltern mit ausgefeilten Kohle- oder Elektroherden spielten, mussten andere Eltern kreativ werden, um ihren Kindern Spielzeug zu beschaffen.
Der kleine Herd einer Essener Arbeiterfamilie ist aller Wahrscheinlichkeit nach selbst gebaut und konnte tatsächlich mit einem kleinen Stück Kohle befeuert und zum Zubereiten von Speisen genutzt werden. An den Seiten hängen sowohl eine kleine Schaufel zum Kontrollieren und Herausnehmen der Kohle als auch ein Halterungsaufsatz, auf den Töpfe oder Dosen gestellt werden konnten, in dem das Essen kochte. Er wurde um 1900 herum verwendet, zu einer Zeit, in der man Kinder – vor allem Mädchen – dazu anregte, sich bereits früh mit den Haushaltsaufgaben auseinanderzusetzen und gegebenenfalls der Hausfrau durch die Zubereitung eigener Speisen zur Hand zu gehen.