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Mörser mit Delphingriffen, Aachen, dat. 1627

50,00 € / Objekt-Nr. 7083

Mörser mit Delfingriffen, Aachen, 1627
Copyright: Ruhr Museum, Foto: Rainer Rothenberg
Mörser gehören als Getreidezerkleinerer zu den ersten Werkzeugen der Menschheit. Bis heute werden sie vor allem zum Zerreiben von Heilpflanzen für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet.

Mörser gehören zu den frühesten Werkzeugen der Menschheit. Als einfaches Zerkleinerungsgerät mit halbkugelförmigem Innenboden war und ist der Mörser mit dem zugehörigen Stößel weltweit beheimatet. Neben der Verwendung zur Nahrungszubereitung diente der Mörser auch pharmazeutischen und medizinischen Zwecken, indem durch Zerreiben von Arzneidrogen, ätherischen Ölsaaten und anderen pflanzlichen Substanzen Heilmittel produziert wurden. So wurde der Mörser über die Zeit auch zum Symbol des Apothekers. Waren die antiken Reibgefäße noch aus Stein, Holz, Ton oder auch Blei gefertigt, so kamen im Mittelalter die ersten Bronzemörser auf. Das kostbare, nahezu unverwüstliche Metall wurde nicht nur aus Prestigegründen verwendet. Schon den frühen Alchemisten war bekannt, dass die Eigenschaften des Materials auf die Substanzen übergehen können, die in ihm zubereitet werden. Die teils kunstvollen Verzierungen mit figürlichen Henkeln, ornamentalem Dekor und aufwendigen Inschriften verweisen auf die stolzen und wohlhabenden Besitzer dieser Mörser. Die Bronzemörser wurden von Glockengießern hergestellt, die den Guss der schweren Glocken oft vor Ort ausführten. Häufig versah man die Glocken mit religiösen Sinnsprüchen und Motiven, welche die Gießer auch auf die Mörser übertrugen.