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Riesentrilobiten, Dikelokephalina brenchleyi, Kambrium, 485 bis 477 Millionen Jahre, Provinz Zagora/Marokko

100,00 € / Objekt-Nr. RE 551.733.100 A 0090

Copyright: Ruhr Museum, Foto: Rainer Rothenberg
Sechs riesenwüchsige Trilobiten sind auf einer großen Gesteinsplatte wie auf einem Familienfoto vereint. Stattliche 33 Zentimeter misst der größte dieser urzeitlichen Meeresbewohner aus Nordafrika.

Gekennzeichnet sind die Tiere durch ihren wenig gewölbten Panzer, den sehr breiten Kopfschild mit einer relativ kurzen, fast quadratischen und nur schwach gefurchten Glabella (Mittelteil des Kopfschildes), relativ kleinen, weit hinten sitzenden Augen und kurzen, aber breit-sichelförmigen Wangenstacheln, den breiten, aus meist 12 (bis 13?) Segmenten bestehenden Rumpf, dessen Pleuren seitlich zugespitzt sind, und den im Verhältnis zum Kopfschild relativ kleinen Schwanzschild mit einem Paar kurzer Randdornen und dazwischen liegender seichter Einbuchtung. Die Gründe für das Riesenwachstum mancher Trilobiten sind unklar und können von unterschiedlichen Faktoren bestimmt sein. Das enorme Größenwachstum von heutigen Gliederfüßern, insbesondere bei meeresbewohnenden Krebstieren, bringt man häufig mit einer Lebensweise in kaltem Wasser wie in kalten Polarmeeren (»Polar-Gigantismus«) oder ebenso kaltem Tiefenwasser der Ozeane in Verbindung. Die marokkanischen Riesentrilobiten lebten in relativ flachen Schelfbereichen. Zwar lag das heutige Nordafrika zu deren Lebenszeit tatsächlich deutlich südlich des Äquators, für die Atlasregion nimmt man aber eher eine Lage noch im Bereich gemäßigter südlicher Breiten an, sodass die »Kaltwasser-Theorie« hier nur sehr eingeschränkt gelten dürfte.