Die meist kleinen Glasgefäße in Gestalt von Hunden, Mäusen oder Pistolen waren in der Frühen Neuzeit sehr beliebt. Sie wurden vornehmlich in einem Holzmodel ausgeblasen, der auf den Innenseiten ein Reliefmuster aufweisen konnte. Dass die Gefäße nur der Unterhaltung und damit einem erhöhten Alkohol dienten, brachte ihnen einige Kritik ein: Der Wismarer Pastor Michael Freud bezeichnete sie 1682 als vom „Teuffel erdacht“. Zu diesem Zeitpunkt existierten die Glasgefäße seit 150 Jahren und waren weit verbreitet.
Das weiße Trinkgefäß hat die Gestalt eines Hundes mit kurzen Beinen, dessen eingezogener Hohlkörper mit einem gekniffenen Gürtelring verziert ist. Die aufgesetzte Brustrosette stammt vom Abziehen des Hefteisens während des Herstellungsprozesses. Aus dem langen, mit blauem Spiralfaden verzierten Röhrenschwanz wurde getrunken. Am Kopf des Hundes befindet sich blaues, weißes und schwarzes Glas, das die Ohren, Augen und Mund formt.
Das zweite Glasgefäß, eine Spitzmaus, ist aus grünem Glas gefertigt und steht auf vier kurzen Beinen. Auf verzierende Details wurde hier verzichtet, lediglich Augen muss die Maus gehabt haben, sie sind jedoch nicht mehr vorhanden. Beide Gegenstände sind hervorragend erhalten trotz ihrer über 300 Jahre.