Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) in Berlin entwickelte 1903 eine Zeigerschreibmaschine, die sie unter dem Namen "Mignon" (=franz. „niedlich“) bis 1934 produzierte. Sie war die meist verkaufte Schreibmaschine in Deutschland, robust und preisgünstig. Bei Firmen war die Mignon-Schreibmaschine beliebt, da mit ihr Bürokräfte, die nicht das Zehnfingersystem beherrschten, schnell angelernt werden konnten. Die Mignon gilt - obwohl nicht die erste Maschine dieses Prinzips - als Mutter aller Zeigerschreibmaschinen. Das simple Funktionsprinzip basiert auf einem Zeiger, der jeweils über dem entsprechenden Buchstaben auf einem Feld zu positionieren war. Die zu markierenden Schriftzeichen waren auf einer Fläche aus Zelluloid in sieben Reihen nach ihrer Buchstabenhäufigkeit geordnet. Mit der linken Hand wurde der Buchstabe anvisiert und mit der rechten die Schreibtaste ausgelöst, so dass der Typenzylinder anschlug. Da mit der Leertaste nur eine weitere Taste existierte, beschränkte sich die manuelle Tätigkeit auf wenige Handgriffe. Geübte Bürokräfte erreichten bis zu hundert Anschläge in der Minute. Dieses Modell der Mignon 2 ist etwa aus dem Jahr 1913. Von den ungefähr 3.000 produzierten Schreibmaschinen dieses Typs sind nur wenige Exemplare erhalten.