Ein heute nicht mehr bekannter belgischer Erfinder unterbreitete Anfang der 1950er Jahre der Solinger Firma Ernst Gerling das Angebot, einen platzsparenden, kompakten Servierwagen zu produzieren. Gerling verfügte seit Anfang der 1930er Jahre über ein besonders geeignetes Rohmaterial: Dünne Holzfurnierfolien, die chemisch getränkt miteinander zu einer festen Form verpresst wurden auch Gerling-Holz oder Pressolit genannt. Da die Firmenleitung vornehmlich an der Herstellung dieser Tabletts interessiert war, empfahl man die familiär verbandelte, ebenfalls in Solingen ansässige Firma Bremshey. Das durch seinen Knirps-Taschenschirm weltweit bekannte Unternehmen produzierte seit 1936 auch Präzisionsstahlrohre, zunächst für Ladeneinrichtungen und ab 1952 für Stahlrohrmöbel. So brachte Bremshey 1955 den ersten klappbaren Dinett-Servierwagen auf den Markt. Sein Produktname ist dem englischen Begriff "Dinette" entlehnt, der Bezeichnung für eine oft im Campingwagen befindliche Essnische. Diese praktische Kompaktheit zeichnet auch Bremsheys Servierwagen aus, der sich als ideales Produkt für beengte Wohnverhältnisse erwies. Aufgrund seiner luftigen, eleganten Bauweise und den zeittypischen Materialien gilt er heute als modischer Klassiker des bürgerlichen Möbeldesigns seiner Zeit.