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Skyphos im Gnathia-Stil mit Ringhenkeln, Fundort unbekannt; hellenistisch, frühes 3. Jh. v. Chr.

100,00 € / Objekt-Nr. 2798

Skyphos im Gnathia-Stil mit Ringhenkeln, Fundort unbekannt; hellenistisch, frühes 3. Jh. v. Chr.
Copyright: Ruhr Museum; Foto: Rainer Rothenberg
Benannt wurde diese keramische Ware nach ihrem wichtigsten Fundort, der antiken apulischen Hafenstadt Gnathia (heute Egnazia).

Bei der Betrachtung des bauchigen Trinkbechers fällt als Erstes die unter dem Rand aufgemalte weiße Taube ins Auge. Solch eher sparsam eingesetzter und dadurch umso wirkungsvollerer Dekor ist typisch für die sogenannte Gnathia-Keramik, welcher das Gefäß zugerechnet wird. Die Gnathia-Gefäße besitzen üblicherweise einen mit dunklem Glanzton überzogenen Körper, der zusätzlich mit aufgemalten Farben verziert ist. Diese Verwendung von auf den noch feuchten Ton aufgebrachten Farben unterscheidet die Gnathia-Keramik von der älteren schwarz- und rotfigurigen Vasenmalerei, die allein mit Glanzton ausgeführt wurden, der sich nur durch den Brand schwarz bzw. rot färbte. Bei dem im Kunsthandel angekauften Becher in Essen handelt es sich um einen sogenannten Skyphos, dessen Henkel im Unterschied zu den gängigen Exemplaren dieser Gefäßform nicht horizontal sondern vertikal angebracht sind. Das Stück ist vollständig erhalten und ungebrochen. Bei den Gefäßformen handelte es sich vor allem um Weinmisch- und Schankgefäße, kleine Amphoren und Trinkbecher – also ein Spektrum, das in erster Linie beim Trinkgelage, dem Symposion, Verwendung fand.