Apollon ist hier mit einer Kithara, einem Saiteninstrument, dargestellt und somit deutlich als Gott der Musik und Sangeskunst charakterisiert. Er trägt ein langes, feines Gewand, das unterhalb der Brust gegürtet ist und in zahlreichen Falten bis auf seine Füße fällt. Über diesem Chiton trägt er einen Mantel, das Himation, das in dickeren Falten über der Brust liegt. Im linken Arm hält er die Kithara auf die Hüfte gestützt. In der rechten herabhängenden Hand hält er das Plektron, mit dem die Kithara gespielt wurde. Die lockigen Haare sind mit einem Kranz geschmückt. Apollon ist hier also als »Kitharöde« dargestellt, als Dichter, der seine Gedichte liedhaft vorträgt und sich auf der Kithara selbst begleitet. Kitharöden trugen stets einen Chiton, der eigentlich ein Frauengewand war, ebenso die lange Haartracht. Mit Chiton und Himation gehört diese Darstellung des Apollon zum häufigsten Typus des Apollon Kitharoidos. Solche Terrakottastatuetten wurden in der Antike zu Hunderten produziert. Sie wurden in Modeln geformt, sodass ganze Reihen von gleichartigen Statuetten entstanden. Gerade kleine Götterstatuetten waren als Votivgaben in den Heiligtümern oder auch für die Hausaltäre beliebt. Besonders zahlreich wurden sie auch als Beigaben den Verstorbenen mit ins Grab gelegt.