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Walzenspieler "Edison Home Phonograph", Köln, 1904

50,00 € / Objekt-Nr. 8139

Walzenspieler "Edison Home Phonograph", Deutsche Edison Phonograph Gesellschaft, Köln, 1904
Copyright: Ruhr Museum, Foto: Rainer Rothenberg
Das erste Gerät zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Tönen war ursprünglich als Diktiergerät gedacht. Über die Wiedergabe von Musik fand der Phonograph um 1900 Einzug in private Haushalte.

Im Februar 1878 erhielt Thomas Alva Edison ein Patent auf seinen Phonographen. Mit ihm war es zum ersten Mal gelungen, Ton aufzuzeichnen und wiederzugeben. Jahrmärkte, Vergnügungslokale und Gastwirtschaften waren die ersten Orte, an denen breite Bevölkerungskreise in Kontakt mit dem neuen Medium kamen. Ausgerüstet mit Schallschläuchen, konnten bis zu zehn Personen gleichzeitig der Wiedergabe von Musik auf vorbespielten Wachswalzen lauschen. Deren Angebot wurde parallel zur Industrialisierung der Phono- Objekte in den 1890er Jahren immer größer. Mit der Massenfabrikation verbundene Preissenkungen und eine lang anhaltenden Hochkonjunktur ab Mitte der 1890er Jahre eröffneten auch finanzschwächeren Schichten den Erwerb eines Phonographen. Das Phono-Objekt wechselte vom Jahrmarkt in die Wohnung, diente der individuellen Unterhaltung, Entspannung und Zerstreuung als Ausgleich zu den alltäglichen Mühen. Dies spiegelt sich in der Namensgebung "Home Phonograph" wider. Das gezeigte Modell wurde 1901 als "new style" eingeführt. Die Verwendung von Eichenholz und die schmalere Bauform passten den Phonographen dem Zeitgeschmack an und ließen ihn edler erscheinen. Zehn Jahre später hatte der Phonograph seinen Höhepunkt überschritten und wurde durch das Grammophon und den Schallplattenspieler verdrängt.