In den 1960ern Jahren gelang es den ehemaligen Alliierten kaum mehr, ihre Differenzen diplomatisch beizulegen; Aufrüstung und weltweiter Ausbau von Militärbasen versetzten die Bevölkerung zunehmend in einem Zustand der Kriegsangst und -vorbereitung. Ein wichtiger Aspekt der zivilen Vorbereitung auf den Notfall war das Anlegen von privaten Vorräten. Da zu dieser Zeit schon die Gefahr eines Atomkrieges real war, wurden neben Wasser und Schutzkleidungen auch bei den Lebensmitteln auf Robustheit geachtet. Das Dosenbrot war dabei wegen seinem hohen Nährwert und mindestens zwei Jahren Haltbarkeit ein beliebtes Massenprodukt. Von der Hamburger Großbäckerei „Nur Hier“, die noch heute als Franchise-Kette Bäckereien betreibt, wurde unter anderem ein Doppelkorn-Roggenbrot dieser Art vertrieben, was laut Aufschrift der Dose im Jahr 1962 auch den silbernen Lebensmittelpreis der der Tropen- und Exportprüfung des DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) erhielt. Neben dieser Auszeichnung warb die Firma auch explizit mit der sicheren Verpackung, die bei radioaktivem Niederschlag haltbar sein würde. Die Blechdose hat außerdem einen Dosenöffner auf dem Deckel montiert, sodass kein separates Küchenwerkzeug benötig wird.