Nachdem das alte Plenargebäude des NRW-Landtages zu klein geworden war, wurde Anfang der 1980er Jahre ein Neubau beschlossen. Die erste Sitzung im Plenarsaal des neuen Landtagsgebäudes am Düsseldorfer Rheinufer fand am 7. September 1988 statt. Dabei waren auch neue Stühle erstmals in Benutzung. Um die Stabilität der stark frequentierten Stühle zu garantieren, wurden statt Stuhlbeinen Kufenauflagen gewählt. Bei den aus Kirschholz gefertigten Sitzmöbeln waren in Bezug auf die Polsterung drei Aspekte entscheidend: Der Stoff sollte 1. hautsympathisch sein und 2. für eine konstante Akustik im Saal sorgen. Für den dritten Aspekt war nach Aussage des Architekten ein Ereignis im Ruhrgebiet ausschlaggebend: Im Zuge des Arbeitskampfes in Duisburg-Rheinhausen 1987 wurden Krupp-Arbeiter in den Landtag geladen, die in Arbeitskleidung erschienen. Der Schmutz ließ sich von den damaligen Stühlen nicht vollständig entfernen. Deshalb wurde bei den neuen Stühlen großer Wert auf eine Polsterung gelegt, die leicht abzunehmen und zu reinigen war. Die ursprünglich von der Firma Lübke zu einem Stückpreis von 1000 DM produzierten Stühle konnten im Jahr 2012 von den Landtagsabgeordneten für 25 Euro erworben werden. Der SPD-Abgeordnete Serdar Yüksel tat dies und übergab sein Exemplar dem Ruhrmuseum.