Bei Einsätzen der Grubenwehr zur Rettung und Bergung verunglückter Bergleute untertage und zur Bekämpfung von Grubenbränden sind Sauerstoffschutzgeräte überlebenswichtig. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden verschiedene tragbare Atemschutzgeräte in Europa entwickelt und eingesetzt. Auch die Drägerwerke in Lübeck widmeten sich der Entwicklung solcher Geräte und brachten 1903 ihr erstes selbstgebautes Model auf den Markt. Durch Optimierung wurden die Werke bis 1913 Marktführer in Deutschland.
Der Vorläufer dieses Geräts wurde 1956 vom Ausschuss für das Grubenrettungswesen zugelassen. Mit über vier Stunden Einsatzzeit entsprach es den Forderungen nach einer erhöhten Gebrauchsdauer, die aufgrund einer Explosion auf der Zeche Grimberg erhoben worden war. Hauptbestandteile des Models „BG 174“ sind ein Tragegestell aus einer korrosionsfreien Leichtmetalllegierung, eine Schutzschale, ein Atembeutel sowie eine Sauerstoff- und eine Regenerationspatrone. Es arbeitet nach einem Kreislaufsystem. Die in einem geschlossenen System umlaufende Luft wird über Ventile immer wieder ein – und ausgeatmet. In der Regenerationspatrone wird die Kohlensäure der ausgeatmeten Luft absorbiert und aus der Sauerstoffpatrone wird der verbrauchte Sauerstoff ersetzt. Auch im Ausland feierten die Atemschutzgeräte große Erfolge. Rettungsmannschaften in Kanada und den USA bezeichnen sich selbst als „Draegermen“.