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Bergmännische Geduldflasche, Sächsisches Erzgebirge, 1851

100,00 € / Objekt-Nr. 8144 / Patin: Andrea Bremmen

Bergmännische Geduldflasche, Sächsisches Erzgebirge, 1851
Copyright: Ruhr Museum, Foto: Rainer Rothenberg
Als künstlerische Darstellung ihrer Arbeit brachten Bergleute Bergwerks-Miniaturen in Glasflaschen ein. Sie drückten damit ihren Berufsstolz aus und verdienten sich mit dem Verkauf ein Zubrot.

Miniaturisierte Bergwerke in Glasflaschen entstanden Anfang des 18. Jahrhunderts in den früheren Erzbergbaugebieten Deutschlands, Tschechiens und der Slowakei, wo Bergleute sich bereits mit Holzschnitzereien ein Zubrot verdienten. Diese Schnitzereien brachten sie unter Zuhilfenahme von Pinzetten, langen Nadeln, Zangen und Drähten in das Innere von Flaschen ein, um dort mehrstöckige Bergwerksmodelle zusammenzufügen. Von diesem schwierigen und zeitaufwendigen Prozess leitet sich der Begriff "Geduldflasche" her.

Ihr besonderer Effekt entsteht durch die scheinbare Unmöglichkeit, die im Endresultat deutlich größeren Bauteile durch den schmalen Flaschenhals zu befördern, der nach Fertigstellung des Kunstwerks dauerhaft verschlossen wird. Auf bis zu fünf Ebenen werden Stationen aus dem untertägigen Arbeitsablauf oder dem Umfeld des bergmännischen Lebens gezeigt, wofür typische Werkzeuge, Einrichtungen, Gebäude und Maschinen nachgebildet werden. Die Figuren sind mit zeitgenössischen, bergmännischen Festtagstrachten bemalt. Neben dem Basismaterial Holz finden sich an den Aufbauten und Säulen Mineralien aus der jeweiligen Bergbauregion. Die hier gezeigte Geduldflasche stammt aus deutschen Erzbergbaugebieten.