Miniaturisierte Bergwerke in Glasflaschen entstanden Anfang des 18. Jahrhunderts in den früheren Erzbergbaugebieten Deutschlands, Tschechiens und der Slowakei, wo Bergleute sich bereits mit Holzschnitzereien ein Zubrot verdienten. Diese Schnitzereien brachten sie unter Zuhilfenahme von Pinzetten, langen Nadeln, Zangen und Drähten in das Innere von Flaschen ein, um dort mehrstöckige Bergwerksmodelle zusammenzufügen. Von diesem schwierigen und zeitaufwendigen Prozess leitet sich der Begriff "Geduldflasche" her.
Ihr besonderer Effekt entsteht durch die scheinbare Unmöglichkeit, die im Endresultat deutlich größeren Bauteile durch den schmalen Flaschenhals zu befördern, der nach Fertigstellung des Kunstwerks dauerhaft verschlossen wird. Auf bis zu fünf Ebenen werden Stationen aus dem untertägigen Arbeitsablauf oder dem Umfeld des bergmännischen Lebens gezeigt, wofür typische Werkzeuge, Einrichtungen, Gebäude und Maschinen nachgebildet werden. Die Figuren sind mit zeitgenössischen, bergmännischen Festtagstrachten bemalt. Neben dem Basismaterial Holz finden sich an den Aufbauten und Säulen Mineralien aus der jeweiligen Bergbauregion. Die hier gezeigte Geduldflasche stammt aus deutschen Erzbergbaugebieten.