Die Chor-Lyra gehört zur Familie der Metallophone. Diese Instrumente verfügen über verschieden gestimmte Metallplatten, eine jede erzeugt, wenn man sie mit einem Schlägel schlägt, einen eigenen Ton. Im Aufbau erinnert sie an die klassische griechische Lyra, einem antiken Saiteninstrument. Ihre Wurzeln liegen bei der Musik der türkischen Janitscharen. Sie hat die Instrumentierung der Märsche in der deutschen Militärmusik beeinflusst.
Die Lyra wird aufrecht gespielt. Der Musiker befestigt sie mit einem Riemen an der Hüfte. Als Bekrönung des Instrumentes wurde das Symbol „Schlägel und Eisen“ mit dem Bergmannsgruß „Glück Auf!“ kombiniert. Die an beiden Rahmenenden hängenden eingefärbten Rossschweifen in den Farben Schwarz und Gelb werden die Vereinsfarben gewesen sein.
Die Lyra kam wohl in einer Bergmannskapelle zum Einsatz. Optisch machte das Instrument bei Umzügen und Feiern der Bergleute, die ihre Paradeuniformen trugen, viel her. Wie die Fahnenträger werden die Lyra-Spieler eine zentrale Position bei Festen und Feiern zugefallen sein, da sie auch von Ferne wahrzunehmen sind. Diese Art der „Überhöhung“ setzten Vereine bewusst ein, da das Publikum meist ebenerdig stand und so etwas erkennen konnte.