Die Kühlung mit Eis spielte bei der häuslichen Vorratshaltung lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle. Die Eisschränke, die als praktisches Kühlgerät angeboten wurden, waren eher auf die Bedürfnisse von bürgerlichen Haushalten zugeschnitten und fanden außerhalb der wohlhabenden Bevölkerungsschichten kaum Verbreitung. Bis in die 1950er Jahre waren Kühl- bzw. Eisschränke in den deutschen Haushalten die Ausnahme. Obwohl einfache Eisschränke in den 1930er Jahren bereits für rund 60 Reichsmark zu erwerben waren und zumindest in den Städten die Lieferung von Eis kein Problem darstellte, setzten sie sich nicht durch. Dies gilt in noch höherem Maße für den elektrischen Kühlschrank, der 1937 in weniger als einem Prozent der deutschen Haushalte vorhanden war. Die geringe Verbreitung von Eis- und Kühlschränken in den Haushalten verweist auf ein, verglichen mit heute, vollkommen anderes Konsumverhalten: Leicht verderbliche Lebensmittel kaufte man täglich beim nahegelegenen Händler und verbrauchte sie rasch. Die Wohnhäuser verfügten zudem häufig noch über kühle Keller- und Vorratsräume, die einen Eis- oder Kühlschrank durchaus entbehrlich machten. Bei dem Eisschrank des Ruhr Museums handelt es sich um einen Haushaltseisschrank.