Für die Kommunikation in modernen Bergwerken mit ihren ausgedehnten Betriebsanlagen über und unter Tage waren robuste Signaleinrichtungen unentbehrlich. Neben akustischen kamen unter Tage – wegen des dort herrschenden enormen Lärms – auch optische Signalanlagen zum Einsatz.
Ab Anfang des 20. Jahrhunderts ergänzte das Grubentelefon die bestehenden Signalanlagen und vereinfachte nicht nur die Kommunikation, sondern machte diese auch schneller und präziser. Eine Entwicklung, die viele Leben retten sollte, denn die Hälfte aller tödlichen Unfälle im Bergbau konnte zuvor auf nicht rechtzeitige o-der missverständliche Signale zurückgeführt werden.
Grubentelefone sind solide gebaut, groß und schwer. Das Modell 5111 z des Essener Herstellers Fernsig wiegt fast 12 kg. Technisch unterscheiden sich Grubentelefone nicht von herkömmlichen Telefonapparaten der damaligen Zeit. Die massive Außenhülle, bestehend hauptsächlich aus Gusseisen, bildet einen Schutzschirm für das sensiblere Innere des Telefons, vor allem gegen Staub, Feuchtigkeit und Erschütterungen. Zugleich musste ein Grubentelefon wegen der hohen Explosionsgefahr im Steinkohlenbergbau schlagwettergeschützt sein.