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Laterna Magica und Kinematograph, Nürnberg, 1925 – 1934

200,00 € / Objekt-Nr. 3171 / Patin: Anja Herzberg

Laterna Magica und Kinematograph, Nürnberger Metall- und Lackierwarenfabrik Gebr. Bing AG Nürnberg, 1925 – 1934
Copyright: Ruhr Museum, Foto: Rainer Rothenberg
Ursprünglich als Sensation auf Jahrmärkten präsentiert, erreichte eine technisch einfachere Version der Laterna magica Mitte der 1860er Jahre als Spielzeug die Kinderzimmer.

Die Erfindung der Laterna magica (Zauberlaterne) wird dem niederländischen Physiker Christiaan Huygens (1629 - 1695) zugesprochen. Sie war vom 17. bis ins 20. Jahrhundert weit verbreitet und erreichte bald die Qualität eines Massenmediums. Schon bald entwickelte sich das Gerät zu einer Attraktion auf Jahrmärkten und in Wirtshäusern. Vorführungen konnten mehrere Stunden dauern und wurden durch Musik oder Kommentare begleitet. Neben dem Feld der Unterhaltung wurde die Laterna magica zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Bildungsbereich an Schulen und Universitäten eingesetzt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hielt sie als Instrument der Wissensvermittlung und Unterhaltung Einzug in den privaten Bereich der Familie. Deutlich kleiner, technisch unkompliziert und mit einfacher Optik versehen, wurde sie zu einem beliebten Kinderspielzeug. Ab 1866 begannen namhafte Spielzeugfirmen aus dem Nürnberger Raum wie Falk, Plank und Bing mit der Produktion solcher Geräte. Angeboten wurden sie zu Preisen zwischen fünf und dreizehn Mark. Damit waren sie zwar nicht für jedermann, aber auch nicht ausschließlich für gehobene Schichten erschwinglich. Bei dem hier gezeigten Gerät handelt es sich um einen Projektor für Glasplattenmotive mit der zusätzlichen Möglichkeit, bewegte Bilder vorzuführen.