1859 als Unternehmen zur Herstellung von Blechspielzeug gegründet, präsentierte Märklin 1891 auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals eine Systembahn, die eine beliebige Zusammenstellung der Gleise und Züge erlaubte. Es begann der Welterfolg der Märklin-Spielzeugeisenbahn, die sich zum wichtigsten Produkt des Unternehmens entwickelte.
Von Beginn an produzierte Märklin auch Zubehör für die Bahnanlagen. Mittelpunkt einer solchen Anlage war das Bahnhofsgebäude. Auf Auswahl und Ausführung wurde besonders großer Wert gelegt. Märklin fertigte mehrere Modelle nach existierenden Vorbildern. Als Spitzenangebot im Bahnhof-Sortiment gilt bis heute der Großstadt-Bahnhof Leipzig. In Ausmaß und Fertigung das unangefochten aufwendigste Modell, zählte es von 1919 bis 1932 zum Warenangebot. Der Katalog von 1930 beschrieb es als "Monumentalbau in moderner, stillvoller Ausführung, mit kompletter elektrischer Beleuchtung". Die Größe des Modells und sein stolzer Preis von 170 Mark / Spur 0 bzw. 250 Mark / Spur I im Jahr 1930 beschränkten die potenzielle Kundschaft auf wohlhabendere Kreise der Gesellschaft. Für die Mehrheit der Bevölkerung war ein solches Luxusprodukt unerschwinglich, insbesondere nach den Umwälzungen der Jahre 1918 / 19 und den wirtschaftlich schwierigen Jahren der Weimarer Republik.