Die Bezeichnung „Volksempfänger 301“ bezieht sich auf den 30.01.1933, das Datum der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler. Der Techniker Otto Greissing entwickelte für die Firma Dr. G. Seibt das erste Gerät, das Emblem des rufenden Adlers war schon in den 1920ern von Walter Kersting gestaltet worden. Der hier ausgestellte VE 301 W war das erste Modell, welches im März 1933 auf der „10. Großen deutschen Funkausstellung in Berlin“ vorgestellt wurde. Bereits auf der Ausstellung selbst sollen 100.000 Stück verkauft worden sein. Alle großen und einige kleinere deutsche Radiohersteller wurden verpflichtet, den Volksempfänger nach einheitlichen Vorgaben zu produzieren. So auch die Firma Loewe, von der das Museums-Exemplar stammt. Besonders kleinere Hersteller hatten Schwierigkeiten, den auf 76 Reichsmark festgelegten Preis einzuhalten, da die Produktionskosten fast identisch waren. Dies trieb einige Unternehmen in den Konkurs oder in die Übernahme durch Konkurrenten. Ziel des niedrigen Preises war es, den Volksempfänger, und damit die NS-Propaganda, möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Damit hatte das Reichministerium für Volksaufklärung und Propaganda auch Erfolg: Zwischen 1932 und 1939 verdreifachte sich der Anzahl der Rundfunkteilnehmer auf 12 Millionen.