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Riefelsarkophag mit drei Grazien, Italien; spätantoninisch bis frühseverisch, 180 – 200 n. Chr.

500,00 € / Objekt-Nr. 3481 / Patin: Dr. Ulrike Philipp

Dieser Sarkophag hatte seit seiner Entstehung viele Besitzer und eine wechselvolle Geschichte. Er ist womöglich eines der am weitesten gereisten Stücke der Archäologischen Sammlung des Ruhr Museums.

Dieser Marmorsarkophag ist ein sogenannter Riefelsarkophag, gekennzeichnet durch das s-förmige Ornament in den beiden Dekorzonen zwischen den Bildfeldern. Dies ist das sogenannte Riefel- oder auch Strigilismuster. Im mittleren Bildfeld stehen drei unbekleidete Grazien, Göttinnen der Anmut, der Schönheit und der Freude. In den beiden seitlichen Bildfeldern sind Eroten mit Umhängen abgebildet. Sie tragen Körbe verschiedenen Inhalts auf den Schultern und symbolisieren vermutlich beide den Herbst als Jahreszeit. Ihnen verdankt der Sarkophag auch die Einordnung in die Gruppe der Jahreszeitensarkophage.

Der ursprüngliche Aufstellungsort ist nicht bekannt, wahrscheinlich stammt der Sarkophag jedoch aus Rom oder der direkten Umgebung. Innerhalb Roms und Italiens bereits bewegt, war er in der Renaissance vermutlich als Brunnenbecken aufgestellt, was zwei Öffnungen in der rechten Nebenseite belegen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er dann nach England und nach Auflösung der Sammlung Lord Astors in den 1980er Jahren nach Amerika verbracht. Nur wenige Jahre später kam er in die Schweiz, wo er im Foyer eines Kunsthändlers mit Pflanzen bestückt aufgestellt war. Schlussendlich gelangte er nach Essen ins Ruhr Museum – hier ist er eines der wenigen Großobjekte der Archäologischen Sammlung.