In Zeiten von Smartphones und Computern, in denen jede Nachricht sofort getippt und auch wieder gelöscht werden kann, ohne eine Spur zu hinterlassen, gleicht eine Schreibmaschine schon fast einem Dinosaurier. Erfunden zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dauerte es in Deutschland lange, bis man dem neuartigen Schreibgerät vertraute. War sie zuerst erfunden worden, um Blinden die Kommunikation zu erleichtern, entdeckte man schnell den Nutzen der Schreibmaschine für die Arbeit in den immer zahlreicher werdenden Büros und Schreibstuben. Doch dadurch stellte sie auch eine Bedrohung für die vor allem männlichen Schreibkräfte – genannt Kopisten – dar. Denn bedient wurden Schreibmaschinen von speziell ausgebildeten und schlechter bezahlten Frauen. So ebnete die Maschine nicht nur den Weg für effizientere Büroarbeit, sondern gleichzeitig auch den Weg für Frauen ins Berufsleben.
Die Continental war die erste Standardschreibmaschine aus den Wanderer-Werken, einem in Chemnitz ansässigen Unternehmen. Im Jahr 1904 kam die ausgefeilte Maschine auf den Markt, mit 60 Patenten geschützt und nach jahrelanger Arbeit endlich verkaufsreif. Die Continental blieb nach ihrer Markteinführung fast 40 Jahre technisch beinahe unverändert und erzielte die höchsten Verkaufszahlen unter allen deutschen Schreibmaschinen.