Ferngesteuerte Fahrzeuge lassen viele Kinderherzen höherschlagen – in dieser Hinsicht unterscheiden sich die Kinder von heute nicht von denen aus den 1960er Jahren. Der Reisebus aus dem Ruhr Museum wird von einem Elektromotor angetrieben, gesteuert über eine batteriebetriebene Fernbedienung, die über ein Kabel mit dem Fahrzeug verbunden ist. Hergestellt wurde das Spielzeug von der Firma Tippco / Tipp & Co in Nürnberg.Die Spielwarenfirma wurde im Jahr 1912 von Ernst Carstens und der Namensgeberin Viktoria Tipp gegründet. Tipp gab jedoch noch im selben Jahr ihre Anteile an Philipp Ullmann ab, der 1919 alleiniger Inhaber wurde und diese Position bis ins Jahr 1933 innehatte. Tippco stellte Blechspielzeuge her, darunter vor allem Straßenfahrzeuge wie Busse oder Motorräder. Die Spielzeuge besaßen bereits in den 1920er Jahren elektrische Beleuchtung oder Scheinwerfer. Im Jahr 1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, floh Philipp Ullmann, der jüdischen Glaubens war, nach England. Dort gründete er zusammen mit seinem Kollegen Arthur Katz die Firma Mettoy (später Corgi Toys), mit deren Gewinnen er andere jüdische Flüchtlinge unterstützte. Nach Ende des Krieges erhielt der enteignete Ullmann seine Firma zurück und führte diese bis 1971 zusammen mit seinem Sohn Henry.