Der Steigerstock wurde auch Fahrstock, Meterstock oder Häckel genannt. Häufig wurde er im Bergbau zu festlichen Anlässen mitgeführt. Für den Ruhrbergbau ist sein Einsatz auch untertage belegt. Genutzt wurde er als Gehstock oder als Werkzeug zum Abklopfen, um die Standfestigkeit des Gebirges zu überprüfen. Im Unterschied zum Parade-Häckel war der Werkzeug-Häckel nicht kunstvoll gestaltet, sondern schlicht gehalten und konnte aufgrund seiner Länge von einem Meter als Messlatte eingesetzt werden. Mit der „Meterlatte“ konnte der Steiger die Menge der Kohle oder die Länge des abgebauten Kohleflözes vermaßen. Sein Messen bildete eine Grundlage für den Leistungslohn der Bergleute. Dieser wurde zwischen dem Betriebsführer, den Steigern und den Bergleuten vor Ort vereinbart, wobei auch Flözlagerung, Temperaturen und Härte der Kohle oder des Gesteins berücksichtigt wurden.
Im Ruhrbergbau war der Steigerstock nicht nur ein Werkzeug, sondern auch ein Zeichen für die herausgehobene Stellung des Steigers in der Hierachie eines Bergwerks.