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Werbeschild für "Kanold Dreierlei Sahnebonbons", Ortenberg / Baden, 1930 – 1940

50,00 € / Objekt-Nr. 8110 / Pate: Peter Lux

Werbeschild für "Kanold Dreierlei Sahnebonbons", Ortenberg / Baden, 1930 – 1940
Copyright: Ruhr Museum, Foto: Rainer Rothenberg
Emaillierte Blechschilder wurden seit der Jahrhundertwende als neues Medium in der Außenwerbung eingesetzt. Die Entwürfe waren oft von hohem künstlerischen Wert.

Diese Werbung präsentiert drei Sorten einzeln verpackter Sahnebonbons der Firma Kanold in einer Schachtel. Die industrielle Herstellung dieser Bonbons aus den fünf Grundzutaten Zucker, Milch, Butter, Fett und Stärkesirup war erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts möglich. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts galt Zucker in Europa als Luxusgut, dessen intensiver Anbau und Verbrauch allerdings weitreichende Folgen hatten: Sklavenarbeit und Ausbeutungsstrukturen waren die grausame Kehrseite des Rohrzuckeranbaus auf dem amerikanischen Kontinent, der den oberen Schichten in Europa ein süßes Leben bescherte. Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckte der Chemiker Andreas Sigismund Marggraf eine profitable Alternative zum Rohrzucker: Er fand heraus, dass aus den leicht anzubauenden Rüben Zucker zu gewinnen war. Weitere Forschungen von Franz Carl Achard zum Anbau, zur wirtschaftlichen Nutzbarkeit und zur industriellen Verarbeitung der Zuckerrübe folgten. 1802 wurde die erste Zuckerrübenfabrik in Niederschlesien gegründet. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war der Zuckerverbrauch kontinuierlich angestiegen, nun konsumierten auch mittlere und untere Bevölkerungsschichten das süße Produkt. Mit der preisgünstigen Massenproduktion stiegen auch die Verwendungszwecke, sodass der Markt an Süßwaren stetig zunahm.