Das Essener Rathaus wurde zwischen 1878 und 1887 im neugotischen Stil gebaut. Es war inzwischen das dritte Rathausgebäude in einer Stadt, die im Zuge der Industrialisierung wuchs, schier aus allen Nähten platzte. Die kommunale Verwaltung benötigte mehr Platz, die Stadtspitze wollte entsprechend repräsentativ in- und ausländische Gäste empfangen. Der schließlich eine Millionen Mark teure Neubau sollte sich später dann allerdings als zu klein erweisen. Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs entschied sich der Stadtrat für den Entwurf der Essener Architektensozietät Peter Zindel und Julius Flügge. Sie hatten für ihren Entwurf das Motiv »Industrie« gewählt. Oberhalb dieser Motive wurde der Platz an der Nordseite für vollplastische Kopfporträts genutzt. Die zehn am Bau beteiligten Kommissionsmitglieder ließen sich vom Bildhauer Heinrich Kröger verewigen.
Johann Wilhelm Schürenberg (1831 – 1894) gründete 1853 mit Fritz Funke die Firma Funke & Schürenberg, die in den 1860er Jahren mit ihren Industrie- und Zechenbauten zu den größten Bauunternehmen im Ruhrgebiet zählte. Auch am Bau der Villa Hügel war sie beteiligt. Verständlich ist, dass der Fachmann in die Baukommission berufen wurde.