Die Mineralogische Sammlung des Ruhr Museums ist mit 20.000 Stücken beileibe nicht die größte Sammlung des Museums, aber sicherlich eine der schönsten. Kaum jemand kann sich der Faszination, dem Farben- und Formenreichtum dieser in jedem Licht anders funkelnden, runden, eckigen, zerklüfteten, bizarren und anmutigen, kurz jede vorstellbare und nichtvorstellbare Farbe und Form einnehmenden Steine entziehen.
Aber Mineralien sind mehr als wunderschöne Objekte, die die ästhetische Wahrnehmung und die Vorstellungskraft der Menschen beflügeln. Sie sind zugleich Zeugen der Erdgeschichte und Rohstoffe, aus denen sich die menschliche Wertschöpfung und Gestaltung der Welt in nicht unerheblichem Maße speist. Insofern haben Mineralien von je her die Aufmerksamkeit, ja die Begierde ganz unterschiedlicher Gruppen, darunter nicht nur, aber eben auch, die von Sammlern, hervorgerufen. Und es ist bezeichnend, dass Mineralien schon Bestandteil der ersten Phase des Ruhr Museums vor über hundert Jahren waren. Mineralogische Dubletten der Sammlung Krupp wurden bereits bei der Gründung des damaligen Museums der Stadt Essen gezeigt und wurden von da an vor allem im Hinblick auf die Bedeutung von Kohle, Eisen und Stahl in der einst größten Montanregion Europas gesammelt.
Schon Ernst Kahrs, der erste hauptamtliche Leiter des Museums, war Naturwissenschaftler und hat eine beachtliche mineralogische Sammlung zusammengetragen, die vor allem für das Ruhrgebiet von Bedeutung ist, und dies ist gute Tradition unter allen seinen Nachfolger:innen geblieben. Eine besondere Rolle spielt dabei sicherlich die Stiftung der Privatsammlung Hänisch an die Bürgerschaft Kupferdreh, die 1984 zu einem eigenen Mineralien-Museum als Außenstelle des Ruhr Museums führte und das in diesen Tagen sein 37-jähriges Bestehen feiert.
Informationen zum Sammlungskatalog "Mineralogie im Ruhr Museum" gibt es hier.
Mineralogie im Schaudepot
Große Teile der Mineralogischen Sammlung sind ab sofort im Schaudepot im Rahmen einer Führung zu sehen.